4. bis 7. März 2024: Religionsphilosophische Projektwoche

Wenn auch der andere Mensch eine Würde hat, wie muss ich ihm dann begegnen? – Glaubst du an ein Leben nach dem Tod? – Gibt es das Fegefeuer? – Wie kann man Menschen mit Beeinträchtigungen in ihrer Trauer begleiten?

 

Mit diesen und ähnlichen Fragen haben sich Anfang März angehende Erzieher*innen im 2. Ausbildungsjahr in ihrer Religionsphilosophischen Projektwoche beschäftigt. Diese Woche gehört zu den ganz besonderen Terminen im Schuljahr. Die Schüler*innen selbst hatten im Vorfeld das Programm mitgestaltet und aus einem breiten Themenangebot ausgesucht, was sie am meisten interessierte. Ganz oben standen der Austausch über die sogenannten „Sondergemeinschaften“ und die Frage nach einer angemessenen Trauerbegleitung bei der Arbeit mit Kindern und Menschen mit Beeinträchtigungen.

„Wir haben Themen gewählt, die wir im Unterricht nie so intensiv besprechen können, die aber wichtige und spannende Lebensthemen sind“, erklärte die angehende Heilerziehungspflegerin Lea-Sophie Radschek. Dabei sei in der Projektwoche vor allem der Austausch mit Dozent*innen, die direkt aus der Praxis kommen, sehr bereichernd gewesen. 

 

Begehrt war deshalb unter anderem der Workshop von Katharina Kreuschner, die für eine Berliner Stiftung den ambulanten Kinderhospizdienst koordiniert. Sie sprach mit den Schüler*innen über das Thema: Mit Kindern/ Klient*innen über den Tod sprechen. Diese sowie andere existenzielle Themen in der Ausbildung zu behandeln, befürwortet die Familientrauerbegleiterin ausdrücklich und betonte: „Unterstützt durch Expert*innen aus der Praxis ermöglicht es den Auszubildenden, einen vertieften Umgang in einem geschützten Raum mit diesen Themen zu finden. Die Religionsphilosophische Woche bildet diesen Rahmen jenseits von Unterricht und Lerninhalten. In ihr können die Auszubildenden diesen Themen als „Mensch“ begegnen, in Kombination mit ihrer sich findenden beruflichen Rolle.

Neben Katharina Kreuschner berichteten Hospizmitarbeiter*innen, Gemeinde- und Sozialpädagog*innen, Referenten der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen und eine Notfallseelsorgerin über ihre Erfahrungen in der Praxis und regten zum Austausch an. 

 


„Ich finde es gut, dass so eine Projektwoche mit externen Referent*innen stattfindet, damit andere Inputs in die Köpfe der jungen Leute kommen und sie mit Menschen aus anderen Generationen mal über Gott und die Welt, Glaube, Ethik und Moral nachdenken und in sich gehen, sich selbst reflektieren können“, formulierte Referentin Cornelia Wilcke, die ehrenamtlich als Notfallseelsorgerin tätig ist und selbst in Lobetal lebt. „Es war mir wichtig, dass auch die Auszubildenden, die religionsfern unterwegs sind, ihre Gedanken in die Gespräche einbringen, weil das immer sehr befruchtend und belebend ist für einen lebendigen Austausch.“

Die Woche und die Themen der einzelnen Workshops haben in den Schüler*innen nachgewirkt. Vor allem die Gespräche um die Themen Tod und Trauerbegleitung. „Das war am interessantesten“, erklärte der angehende Erzieher Maik Böttger. „Man hatte den Praxisbezug. Ich habe gelernt, wie ich mit dem Thema Tod professionell umgehen kann und dass es kein Tabuthema bei der Arbeit mit Kindern sein darf. Ich habe noch lange darüber nachgedacht, als ich nach Hause gefahren bin.“

Nachfolgend sind weitere Fotos unserer Projektwoche zu sehen. Sie zeigen den Beginn der Woche mit einer Andacht in der Lobetaler Kirche, weitere Dozent*innen in ihren Workshops und schließlich Schülerinnen und Schüler bei der Reflexion der Woche. Zu sehen sind auch die Organisatorinnen der Woche, Anita Schulz und Katrin Wacker (Lehrkräfte an den Diakonischen Schulen Lobetal), die sich bei der Abschlussveranstaltung über ein besonderes Dankeschön des Schulleiters freuten.


17. Februar 2024: Tag der offenen Tür an den Diakonischen Schulen Lobetal

 

Was ist der Sinn eines Tages der offenen Tür? – Wir haben am

17. Februar 2024 unsere Schulhaustüren geöffnet, um zu zeigen, wer wir sind. Was wir wollen. Was wir tun. Was unsere Schule so besonders macht.

 

Florian Klawitter, angehender Erzieher im 1. Ausbildungsjahr, formulierte das in seiner Begrüßungsrede so: „Hier ist der Platz, an dem jeder willkommen ist. Hautfarbe und Herkunft sind egal.“ – Was unsere Schule besonders macht? „Bewohner*innen und Beschäftigte der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal kommen uns besuchen, um hallo zu sagen.“ Und manchmal machen sie sogar im Unterricht mit. Jede und jeder lernt hier von seinem Mitmenschen.

„Lernen gelingt am besten durch Vorleben“, unterstrich Schul-leiter Martin Reiche. Was ihm besonders wichtig ist: 

 


„Es geht uns hier um einen besonnenen und reflektierten Dienst für die Menschlichkeit, um ein Lernen in einer angst- und gewaltfreien Atmosphäre. Wir wollen auch junge Menschen aufbauen, die in ihrer vergangenen Schulzeit viel Negatives erlebt haben. Uns geht es um eine Persönlichkeitsentwicklung im geschützten Raum Schule.“ 

 

Gelingt das tatsächlich? Die angehenden Sozialassistentinnen Anke Nest und Joanna Pawellek bestätigten es. „Der Unterricht an dieser Schule ist angenehm“, formulierte Joanna Pawellek. „Die Lehrerinnen und Lehrer lassen uns nicht allein.“ Mitschülerin Anke Nest fügte hinzu: „Es wird darauf geachtet, dass alle mitkommen.“

Und was hat die Schule außer einem (natürlich niemals zu unterschätzenden) guten Lernklima noch zu bieten: Na, da wäre zum Beispiel die Schulband, die mit einem neuen selbst geschriebenen Lied zum Tag der offenen Tür diesen am

17. Februar bravourös eröffnete.

 

Großes Interesse zeigten die Besucherinnen und Besucher zudem an den Möglichkeiten, mit Hilfe des Förderprogramms Erasmus+ Praxisphasen auch an ausländischen Partnerschulen absolvieren und damit den fachlichen wie persönlichen Horizont bedeutend erweitern zu können.

Im Folgenden noch eine kleine Auswahl aus den gut 1000 Fotos, die an unserem Tag der offenen Tür entstanden sind.


Amtseinführung von Schulleiter Martin Reiche

 

 

 

 

 

Seit 1. August 2023 ist Martin Reiche Schulleiter an den Diakonischen Schulen Lobetal.

 

Am 1. Advent wurde er mit anderen leitenden Mitarbeiter*innen der Stiftung in einem Gottesdienst feierlich in sein Amt eingeführt.

 

Lehrkräfte und Schüler der Diakonischen Schulen wirkten im Gottesdienst mit, lasen Texte und sangen ein Segenslied.



Aus dem Wahlpflichtbereich Kita: das Erlernen des Gitarrenspiels

 

In vielen Kitas ist die musikalische Früherziehung ein wichtiger Teil des konzeptionellen Profils. Man hat erkannt, wie wichtig die Förderung der Musikalität der Kinder ist. Deshalb erlernen unsere angehenden Erzieherinnen und Erzieher im Wahlpflichtbereich Kita das Gitarrenspiel. In Begleitung der Lehrkraft erarbeiten sie sich die Grundlagen der Liedbegleitung mit der Gitarre. Dazu gehören unter anderem Kenntnisse über den Aufbau einer Gitarre, über die Saiten und deren Namen, das Stimmen einer Gitarre, das Erlernen einfacher Akkorde und leichter Anschlagtechniken für die Liedbegleitung. Zudem frischen die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen um (alt-)bekannte und beliebte Kinderlieder auf, lernen aber auch aktuelle Kinderlieder kennen.


 

 

 

 

Auseinandersetzung mit Land-Art

 

Eine Teilzeitklasse aus der Erzieher*innenausbildung hat sich mit Land-Art beschäftigt. Land-Art entstand in den 70er Jahren in den USA und ist eine Kunstrichtung, die sich vom traditionellen Kunstschaffen abgewandt und die Natur als Gestaltungsfläche und -mittel entdeckt hat. Gerade in der Orientierung auf die Natur, auf ihre Schönheit, Formen, Farben und Prozesse liegt ein kreatives Schaffenspotential für Kinder vor, welches über ein monotones Abarbeiten von Bastelanleitungen hinausgeht. Da die Werke oft nur begrenzt halt- und sichtbar sind, sollten sie mit Fotos, Videos oder Zeichnungen dokumentiert werden.


Neues aus dem Kunstatelier

 

 

Gestalten mit Ton

 

In der Fachschule lernen angehende Erzieher*innen das Material Ton kennen. Je nach Technik und Bearbeitung ist Ton als Naturmaterial für alle Altersgruppen geeignet und bietet viele sinnliche Erfahrungen und schult die taktile Wahrnehmung. Die Fachschule verfügt über einen Brennofen, so dass die Schüler*innen den gesamten Prozess vom Modellieren über Brennen und Glasieren kennenlernen können. Auch nicht gebrannte, gut getrocknete Tongestaltungen halten relativ lange und eignen sich hervorragend für den KiTabereich. Diese können zusätzlich mit Steinen, Stöcken und Glasstückchen verziert werden. Gerade spielerische und prozessorientierte Gemeinschaftsarbeiten mit Ton bieten sich für diese Altersgruppe an, während für ältere Kinder und Jugendliche oftmals das produkt- und zielorientierte Gestalten im Vordergrund steht.


 

 

 

Gestaltung von Bilderbüchern

 

Selbst Bilderbücher gestalten, eine Geschichte entwickeln und dazu Bilder erfinden, wird im Wahlpflichtbereich KiTa angeboten. Die Themen wählen die Schüler*innen selbst und diese reichen von Freundschaft, Reisen und Unterwegssein, Erlebnissen mit Tieren und Fantasiewesen bis zu Such- und Sachgeschichten. Auch die Gestaltungen sind sehr vielfältig und individuell: es wird gezeichnet, gemalt, geklebt, aber auch digital gearbeitet. Es entstehen Klapp- und Märchenbücher sowie Bücher mit Alltagsbeobachtungen. Durch das eigene Gestalten lernen die Schüler*innen, sich mit Themen und Interessen von Kindern fantasievoll auseinanderzusetzen. Gleichzeitig können sie ihre eigenen Erfahrungen mit der Planung und Gestaltung eines Bilderbuches reflektieren und in ein mögliches Bilderbuchprojekt mit Kindern einfließen lassen. Kinder lernen durch die Buchgestaltung den Entstehungsweg eines Buches kennen und das Interesse an Büchern und Lesen könnte dadurch unterstützt werden. Durch das Hören, Erzählen und eigene Ausdenken von Geschichten werden Kinder in ihrem Spracherwerb, ihrer Sprachanwendung sowie Kreativität gefördert. 


 

 

 

Alleinstellungsmerkmal Schulkater

 

Was macht eine Schule eigentlich besonders? Interessant? Attraktiv? – Na zum Beispiel etwas, das nicht jede Schule hat. Für uns ist das Schulkater Lounis. Übersetzt bedeutet sein Name „glücklicher/ friedlicher Begleiter“. Das passt zu ihm, findet Fachlehrerin Sabine Bormann, bei der Lounis zu leben beschlossen hat, nachdem eine ehemalige Schülerin, die mit Kind und Kater im Schulinternat wohnte, Lounis nicht an ihren neuen Wirkungsort mitnehmen konnte. Lounis streicht gern durch unseren Schulgarten und gesellt sich regelmäßig zu Schüler*innen und Lehrkräften, die ihn alle ins Herz geschlossen haben. Lounis ist aber nicht nur ein friedlicher Begleiter, sondern auch ziemlich clever. Denn er hat entdeckt, dass auch er die automatische Schiebetür, die von einem Schulgebäude zum anderen führt, öffnen und sich so mühelos Zutritt zum Hauptgebäude verschaffen kann. Einer seiner Lieblingsplätze ist die große, weiche Fußmatte vor dem Sekretariat. Hat er entschieden, dort seine Siesta zu halten, lässt er sich weder von über ihn hinwegsteigenden Menschen noch vom Staubsauger der Reinigungsfachkraft vertreiben. – Wir lieben ihn! 


Gedenken an Lobetaler Bewohner mit jüdischen Wurzeln mit Reinigung der Stolpersteine

Am 1. Juni 2023 kamen angehende Sozialassistentinnen und Sozialassistenten unserer Berufsfachschule in Lobetal an den Verlegeorten der Stolpersteine für acht Bewohner mit jüdischen Wurzeln zusammen, die am 13. April 1942 aus Lobetal in das Warschauer Ghetto deportiert und wenige Wochen später ermordet wurden. Aus Anlass des 80. Jahrestages der Deportation war am 13. April 2022 in einer Gedenkveranstaltung dieser Lobetaler Bewohner gedacht, kurz zuvor die Stolpersteine mit ihren Namen und Lebensdaten verlegt worden. An der Gedenkveranstaltung wirkten schon 2022 Schülerinnen und Schüler der Diakonischen Schulen Lobetal mit.

An die von der Deportation Betroffenen zu erinnern und die einzelnen Gedenkorte zu pflegen, ist den Schülerinnen und Schülern auch ein gutes Jahr nach Verlegung der Stolpersteine wichtig. Im Religionsunterricht beschäftigten sie sich zunächst mit den Biografien der Deportierten. Ein Schüler befasste sich zuvor eingehend mit der Sütterlinschrift, um die alten Briefe aus dem Lobetaler Archiv lesen zu können.

Die Stolpersteine wurden von den zukünftigen Sozialassistentinnen und Sozialassistenten zunächst gereinigt, dann verlasen sie die Lebensgeschichten der Bewohner und legten schließlich für jeden eine weiße Rose nieder.

„Wir tun das, um den Opfern und den Hinterbliebenen unseren Respekt zu zollen“, formulierte der Schüler Maurice Dahler. „Das ist mir sehr wichtig, weil ich schon im letzten Jahr die Gedenkveranstaltung mitgestaltet und erlebt habe, wie viel es den Angehörigen bedeutet, dass wir hier das Andenken ihrer Verwandten pflegen.“ Besonders im Kopf und im Herzen geblieben ist ihm das Schicksal des Lobetaler Bewohners Ernst Simon Bischofswerder und seiner Mutter Justina. Während ihr Mann noch rechtzeitig ins Ausland fliehen konnte, blieb Justina Bischofswerder wegen ihres Sohnes in Deutschland und wurde wenige Monate nach der Deportation von Ernst Simon Bischofswerder in das KZ Ausschwitz verbracht. Bis heute gilt sie als verschollen.

„Dass wir mithilfe der Unterlagen aus dem Lobetaler Archiv diese Familien kennenlernen durften, bedeutet mir sehr viel“, erzählte die angehende Sozialassistentin Celine Ulbrich. „So bekommen die Opfer ein Gesicht. Indem wir daran erinnern, wie grausam sie alle aus dem Leben gerissen wurden, erinnern wir uns auch an unseren Auftrag: So etwas darf nie wieder passieren.“

 


Neues aus unserem Kunstatelier: Gestaltung von Kleisterbildern

 

 

Auf den Fotos sieht man, wie angehende Sozialassistent*innen im Kunstunterricht Kleisterbilder gestalten. Dazu wird als Erstes auf dem Papier Tapetenkleister mit den Händen gleichmäßig verteilt. Anschließend wird die Farbe mit den Fingern, mit Kämmen, Spachteln oder anderen Kratz- und Schabewerkzeugen in die vorbereitete Kleisterfläche aufgetragen. Es können interessante Muster und Strukturen entstehen, manchmal auch ein 3D Effekt. Durch den Kleister kann man sehr lange mit der Farbe arbeiten, die Spuren immer wieder verwischen und neu beginnen. Gefördert wird dabei besonders die taktile Wahrnehmung. Diese Technik ist sehr gut für Kinder in der KiTa als auch für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung als intensives Malerlebnis geeignet.


Fachexkursion nach Lutherstadt Wittenberg

Für die Schüler*innen unserer Abschlussklassen ist die Ausbildung nun beinahe abgeschlossen: die schriftlichen Prüfungen sind geschrieben, „nur“ die mündlichen Prüfungen stehen noch aus. An einem ihrer letzten Schultage haben die angehenden Sozialassistent*innen eine Fachexkursion nach Lutherstadt Wittenberg unternommen. Vorab bereiteten sie Kurzreferate zu bekannten Lutherorten oder Persönlichkeiten der Stadt vor, um so die Exkursionsgruppe als „Stadtführer“ durch die berühmte Altstadt zu leiten. Stationen im Programm waren unter anderem das ehemalige Augustiner-Kloster, das Denkmal für Katharina von Bora, der Frau Martin Luthers, die Stadtkirche, das Melanchthon-Haus und die Schlosskirche, an der Luther der Legende nach seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel veröffentlichte.

 

„Der Tag war sehr schön“, erzählte später Exkursionsteilnehmerin Amy Forbrig im Zug nach Hause. „Wir waren auf dem Turm der Schlosskirche. Das ging über enge Wendeltreppen nach oben, und dann hatte man einen tollen Blick über die Stadt.“ Mitschülerin Tayeba Badry, die in Afghanistan aufgewachsen ist, kennt Exkursionen wie die mit ihrer Klasse, sonst nur als Familienunternehmungen. „Klassenausflüge gab es bei uns nicht“, berichtete sie. „Ich habe viele Fotos in Wittenberg gemacht und hänge sie später in meiner Wohnung auf. Das macht für mich mehr Sinn, als Souvenirs zu kaufen, denn man hat eine schöne persönliche Erinnerung an den Tag.“


 

 

 

 

 

Fit and Fun heißt es bei uns in den Pausenzeiten, denn dann tummeln sich Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen an der Tischtennisplatte. Mitunter gibt es sogar ein Match mit den Lehrkräften. Bei schönem Wetter wird die Tischtennisplatte nach draußen gerollt, denn an der frischen Luft macht das Spielen gleich noch mehr Spaß.


 

 

 

 

Jede Woche trifft sich unsere Schulband im Studio der Schule. Dort wird zurzeit an dem neuen Lobetal-Song für die Ausgabe der Abschlusszeugnisse im Haus Schwärzetal in Eberswalde geprobt. Auch beim Lobetaler Jahresfest am 18. Juni 2023 wird die Band auftreten, dann mit beliebten Schlagern zum Mitsingen.


26. April 2023

Klang berührt Körper und Geist

In der Ausbildung von Heilerziehungspfleger*innen und Heilpädagog*innen am DBL wird ein neues Musikinstrument eingesetzt

 

Ungewöhnliche Klänge dringen neuerdings aus dem Musikraum des Diakonischen Bildungszentrums Lobetal: die Klänge einer Körpertambura, eines harmonisch tönenden Saiteninstruments. Im Rahmen einer Weiterbildung in der Klangwerkstatt Deutz in Berlin für die Schule gebaut, kann das musiktherapeutische Instrument nun in der Ausbildung von Heilerziehungspfleger*innen und Heilpädagog*innen eingesetzt werden. Inzwischen erfreut es sich großer Beliebtheit, denn es entfaltet seine harmonisierende Wirkung bei Spieler*innen wie Bespielten.

 

Die Körpertambura gehört zu den Musikinstrumenten, die auditiv, taktil und vibratorisch wirken. Dass Klang den menschlichen Körper nicht nur berührt, sondern auch durchdringt, ist nichts Unbekanntes. Jede Schwingung wirkt auf diese Weise. Die Körpertambura nutzt diese Eigenschaft jedoch auf besondere und therapeutische Art. Der aus einheimischen, natürlich gewachsenen Hölzern mit optimalem Schwingungsverhalten gebaute, gewölbte Korpus des Instruments passt sich dem menschlichen Körper so an, dass der Klang ihn einhüllt. Die 28 Saiten des Instruments sind auf drei verschiedene Töne gestimmt, das tiefe D, das darüber liegende d sowie das a. Bei sanftem Streichen über alle Saiten ergibt sich so ein harmonisches Schwingen von Oktave, Quarte und Unteroktave. Während die Quarte eine öffnende Spannung aufbaut, führt die Unteroktave den Klang in die Entspannung zurück. Die Idee der heilenden Wirkung von Harmonie hat eine lange Vorgeschichte.

Die Entwicklung der Körpertambura geht zurück auf das alte indische Instrument Tanpura. Bereits Pythagoras (ca. 600 v. Chr.) wusste um die Beziehung zwischen Zahlen und Tönen. Er gewann Erfahrungen über den Zusammenhang von Proportion, Klang und deren Wirkung auf die Seele anhand des Monochords, eines Musikinstruments mit gleichklingenden Saiten. Viele Jahrhunderte lang waren die pythagoräischen Vorstellungen von der Wohlgeformtheit des Klangs durch die „richtige“ Proportion das Fundament der westlichen Ästhetik, der Lehre vom Schönen.

Die Körpertambura macht sich diese Erfahrungen zunutze. Sie wurde in der Klangwerkstatt Deutz in den 90er Jahren für den Einsatz in der Musiktherapie entwickelt. Inzwischen liegen umfangreiche Studien über die positive Wirkung im klinischen und psychotherapeutischen Bereich vor.

Besonders interessant sind die Möglichkeiten des Einsatzes im Rahmen der Basalen Stimulation bei schwerst-mehrfach behinderten Menschen. Beim Auflegen des Instruments auf den Rücken bzw. Oberkörper wird der Körper des Bespielten zu einem erweiterten Resonanzraum des Instruments. Die Schwingungen wirken wie eine musikalische Kommunikation ohne Worte und durchdringen über Haut und Knochenapparat den gesamten Körper. Sie ermöglichen ein Spüren der eigenen Körpergrenzen und ein Erahnen einer Außenwelt, die Kontakt aufnimmt.

Die Schüler*innen am DBL erlernen im Rahmen des Musikunterrichts den Umgang mit der Körpertambura aktiv und rezeptiv. Sie erfahren am eigenen Leib, wie es ist, den Rücken, den Oberkörper, die Hände oder die Füße in Kontakt mit dem Instrument zu bringen, die Saiten zu streichen und die Schwingungen des Korpus zu spüren. Dabei werden Schritt für Schritt Annäherungsstufen vermittelt, denn der Einsatz der Körpertambura auf dem Körper eines Menschen benötigt ein Vertrauensverhältnis. Deshalb steht am Anfang das Spielen des Instruments in den Raum, ohne direkten Körperkontakt, denn auch dieser Klang wird als wohltuend erfahren.

 

Die Körpertambura wird in naher Zukunft Teil des an den Diakonischen Schulen Lobetal entstehenden Pflegekabinetts werden. Dieses Projekt der Schule ist eine Innovation für die Ausbildungslandschaft Brandenburgs. Im Pflegekabinett soll lernfeldübergreifend und realitätsnah unterrichtet werden. Lehrkompetenzen aus den Bereichen Pflege, Bewegung und Musik wirken in der Vermittlung der Basalen Stimulation zusammen. So können Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Musiktherapie in die Ausbildung von Heilerziehungspfleger*innen und Heilpädagog*innen einfließen. Wenn Schüler*innen zukünftig Praxisphasen absolvieren, können sie dieses Wissen in verschiedene Einrichtungen Brandenburgs tragen.

 

Sonja Heyer, Musikpädagogin an der Beruflichen Schule Lobetal

26. Januar 2023

Verabschiedung mit Schattentheater, Band und Liegestuhl

Dreizehn Absolvent*innen des Bildungsgangs Heilpädagogik erhielten an der Fachschule Lobetal ihre Abschlusszeugnisse

Am 26. Januar 2023 betraten zwölf frisch gebackene Heilpädagog*innen wohl zum vorerst letzten Mal ihre Fachschule in Lobetal mit besonders starkem Herzklopfen. An diesem Tag nämlich erhielten André Abraham, Janine Bloch, Jacqueline Ehlerding, Alina Günther, Julia Hannaske, Maren Hirsch, Nancy Kühling, Sandra Kühn, Erik Lupa, Sophie Pigache, Andrea Späthe, André Wever und Vanessa Ziemke aus der Hand ihrer Klassenlehrerin Alexandra Lange ihre Abschlusszeugnisse.

 

Zweieinhalb Jahre lang hatten sie sich hinter der Schulbank mit Themen wie der Koordinierung individueller Hilfeleistungen und Fördermaßnahmen im Bereich der Eingliederungshilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe beschäftigt, sich mit Heilpädagogischer Diagnostik und verschiedenen methodischen Ansätzen auseinandergesetzt. Dass am Ende alle dreizehn Schüler*innen ihre Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen hatten, wurde nun unter dem Slogan „Kiesel sein im Brei der Welt kann nur der Einzelne“ gebührend gefeiert. Endlich konnten sich die Absolvent*innen entspannt auf ihren Stühlen zurücklehnen und sich von ihren Fachlehrer*innen „unterhalten“ lassen. Und die hatten für das Programm einiges aufgefahren: Schulband und Schattentheater, Diashow und Heilpädagogische Sprüche zur Ausbildung. Besonders emotional wurde es bei einem von den Lehrkräften selbst verfassten Lied, das noch einmal augenzwinkernd die Vorlieben und Besonderheiten der einzelnen (inzwischen ehemaligen) Schüler*innen in den Blick nahm.

 

Was Alexandra Lange aus den vergangenen zweieinhalb Ausbildungsjahren besonders in Erinnerung bleiben wird, ist unter anderem die Entwicklung eines eigenen Kompetenzrades, welches die Schüler*innen während ihrer Ausbildungszeit immer wieder nutzten, um sich selbst in der persönlichen Kompetenzerweiterung zu überprüfen. Die frisch gebackenen Heilpädagog*innen wiederum werden sich noch lange an den Wechsel zum Onlineunterricht, aber auch an das Schreiben von Beratungskonzepten oder eines Integrierten Teilhabeplanes erinnern. Mit Sicherheit werden ihnen in Zukunft hin und wieder die Donnerstage und Freitage fehlen, an denen sie sich in Lobetal treffen und über die eigenen heilpädagogischen Ansprüche austauschen konnten.

 

Damit sie bei ihren ehemaligen Lehrer*innen nicht so schnell in Vergessenheit geraten, bedankten sich die Absolvent*innen mit einem großen Korb voll fester und flüssiger Stärkungsmittel und Blumensamen. Fachlehrerin Sabine Bormann bekam einen Liegestuhl für den „Platz an der Sonne“, Klassenlehrerin Alexandra Lange einen Regiestuhl, um auch zukünftig immer den Überblick zu behalten. 



02. November 2022

Vorgestellt: 

Die Schulband der Beruflichen Schule Lobetal

Wer am Dienstagnachmittag durchs Schulhaus geht, hört aus dem Studio junge Stimmen, die sich wohlklingend mit dem Sound von Keyboard, Bass und Akustikgitarre vermischen. Dann nämlich probt die Schulband. Insgesamt zehn Schüler*innen aus den verschiedenen Bildungsgängen gehören aktuell neben Lehrer Ulrich, „Uli“, Eckardt zu den Mitgliedern der Band. Ein Interview stellt sie näher vor:

 

Seit wann gibt es die Schulband?

 

Uli: Seit 2017 gibt es die Band. Anlass zur Gründung war ein Adventssingen, das ich mit meiner damaligen Klasse und einem sehr engagierten Schüler, Matthias, geprobt und gestaltet habe.

 

Drei neue Mitglieder gibt es seit diesem Schuljahr. Wie haben Sie von der Schulband erfahren und was war für Sie interessant an der Möglichkeit, Teil dieser Band zu werden?

Lisa: Meine Schwester, die hier auch zur Schule geht, hat von der Schulband erzählt. Musik interessiert mich sowieso und deshalb singe ich jetzt in der Band und spiele auch Keyboard.

Alex: Uli Eckardt, mein Klassenlehrer, wusste, dass ich Bass in einer Punkband spiele und hat mich ein Jahr lang gelöchert, in der Band mitzuspielen.

 

Kai: Unser Schulleiter Herr Plümpe hatte in der Einführungswoche die Schulband angesprochen. Ich schreibe und singe privat sehr gern und dachte: Dann kannste ja da mal vorbeigucken. Momentan schreibe ich an einem neuen Song für die Band.

 

Was ist das Besondere an der Lobetaler Schulband?

Jessica: Die Gruppendynamik, alles ist hier sehr familiär.

Maxi: Wenn ein Mitglied sich sehr für ein Instrument, wie zum Beispiel die Akustikgitarre, interessiert und es noch nicht spielen kann, dann kann ich ihm auch einige Akkorde zeigen.

Uli: Besonders wichtig ist uns auch, dass wir auf aktuelle politische Themen, wie den Krieg in der Ukraine reagieren. Auch dazu haben wir ein Lied einstudiert, in dem es um Menschlichkeit und Frieden geht und darum, einander zu lieben und anzunehmen, wie wir sind.

 

Was macht Ihnen als Bandmitglieder ganz besonders Spaß?

Jessica: Ich freue mich immer, wenn ich für die Band eine neue Choreographie erstellen kann. Alle sind ja tänzerisch unterschiedlich begabt und da ist es schon eine Herausforderung, den Mittelweg zu finden, der für alle passt.

Kai: Mir macht es Spaß, im Terzett oder Duett zu singen und die Atmosphäre im Raum ist dann echt magisch.

Maxi: Außerdem gab es immer viele positive Rückmeldungen nach einem Auftritt und alle freuen sich, wenn die Band auf der Bühne steht und losrockt.

Jessica: Und beim Schulgeburtstag dieses Jahr wurde sogar Zugabe gefordert.

 

Gibt es etwas Neues zu berichten?

Uli: Eine Neuigkeit ist, dass vor einem halben Jahr ein Cello angeschafft wurde für ein Bandmitglied, das Cello spielt. Außerdem gibt es einen neuen Synthesizer, zusätzlich zum E-Piano, mit dem man unter anderem den 1980er-Jahre-Popsound einspielen kann.

Und: wir sind gerade beim Erarbeiten neuer Lieder zu unserem kommenden Tag der offenen Tür am 14. Januar 2023. Dafür wurden alle Texte wiederum kreativ von unseren Bandmitgliedern entwickelt bzw. aus bekannten Liedvorlagen dem bevorstehenden Anlass angepasst. Näheres wird nicht verraten, nur so viel: Es geht um Jungs und heiße Bräute, und natürlich geht es auch um Lobetal.

 

Termin für die Bandprobe: immer dienstags, von 15 bis 17 Uhr.

 

 

• Aktuell wird übrigens ein Schlagzeuger gesucht •

 


„Ein Tag, der in Erinnerung bleibt“

Am 13. April 2022 waren angehende Sozialassistent*innen unserer Berufsfachschule Mitgestaltende des Programms im Rahmen der Stolpersteinverlegung für acht Lobetaler Bewohner mit jüdischen Wurzeln, die am 13. April 1942 aus Lobetal deportiert wurden und in Folge der Deportation ihr Leben verloren. Die Schülerinnen und Schüler gestalteten eine Besinnung und verlasen an den Stolpersteinen die Lebensläufe der Deportationsopfer. In einer Projektwoche beschäftigten sie sich vorab eingehend mit dem Thema, indem sie Dokumentationen anschauten, in den Akten der Lobetaler Bewohner lasen und abschließend eine Exkursion in die Gedenkstätte Sachsenhausen, dem ehemaligen KZ, unternahmen.

Der 13. April war dann geprägt von Aufregung, ob alles gut laufen würde, aber auch von ganz besonderen Begegnungen. Dazu gehörten zweifellos auch die Begegnungen mit den Hinterbliebenen der deportierten Bewohner. So zum Beispiel Eva Werner, die mit ihrem Mann zur Verlegung des Stolpersteins für ihren Cousin Ernst Simon Bischofswerder aus Frankreich angereist war. Ein von ihrer Tante Justina Bischofswerder (Mutter von Ernst Simon Bischofswerder) hinterlassener Brief an den damaligen Anstaltsleiter Pfarrer Paul Gerhard Braune wurde bei der Besinnung von der Schülerin Jamie Plieth verlesen. „Ich war ziemlich aufgeregt dabei“, beschrieb sie später. „Das war so persönlich – ein wichtiges Erinnerungsstück, das den Verwandten geblieben ist.“

Auch ein hebräisches Lied war Bestandteil der Besinnung. „Es war berührend, wie viel das bei den Hinterbliebenen ausgelöst hat, als wir für sie sangen“, erzählte Maurice Dahler, ebenfalls Schüler. „Sie weinten bei dem Lied.“

Martin Stoelzel Rhoden, Enkel des ehemaligen Bewohners Dr. Hermann Feder, war mit seiner Tochter Miriam gekommen und verlas am Ende seiner Rede die Namen aller Nachkommen von Dr. Hermann Feder. Er erinnerte mit bewegenden Worten an seine Mutter (Tochter von Dr. Hermann Feder). „Er sagte, er hätte sich gewünscht, dass seine Mutter noch lebte und das erlebt hätte“, erinnerte sich Maurice Dahler. „Das war ein Tag, der vor allem den Angehörigen in Erinnerung bleiben wird. Denn sie wissen: Es gibt Menschen, die denken an unsere Familie.“


Ein Zeichen für Frieden auf der Welt!


Das geeignete Verfahren 2022

Am 29. und 31. März haben unsere Schülerinnen und Schüler im Bildungsgang Sozialassistenz an der Beruflichen Schule für Sozialwesen ihr Geeignetes Verfahren absolviert.

Der Einsatz von Alltagsmaterialien war dabei die Vorgabe für ihre Angebote, die sie schließlich mit den Kindern aus der Lobetaler Kita „Sonnenschein“ durchführten.

Da gab es dann viele kleine und große Hände, die aus Alltagsmaterialien ein Insektenhotel anfertigten oder als Detektive mit Pinsel und Farbpalette auf Spurensuche gingen. Andere Teilnehmer*innen unternahmen einen Spaziergang durch den Zauberwald oder erschufen mit Murmeln und Farbe eine bunte Fantasiewelt auf dem Papier.

Der neue Song unserer Schulband zum Tag der offenen Tür 2022


Adventssingen 2021/ Teil 1 am 02.12.2021

Es ist eine gute Tradition am Diakonischen Bildungszentrum Lobetal, dass während der Adventszeit Ausbildungsklassen zum Adventssingen einladen. Am 2. Dezember brachten die Klassen HEP19 und HP20 Schwung auf den Pausenhof der Beruflichen Schule. Die traditionellen Kirchenlieder "Go, tell it on the mountain" und "He's got the whole world in his hand" wurden mit einer großen Trommel und Boomwhackers in eine Samba verwandelt und so das Publikum zum Mitsummen und Tanzen gebracht. Dazu führten die Schülerinnen und Schüler einen Stehtanz auf, wie er beispielsweise von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen mitgetanzt werden kann. Die Adventsmusik am Diakonischen Bildungszentrum Lobetal zeigt: In sorgenreichen Zeiten vermag Musik Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. 


Das "Schöpfungsgeschichte-Projekt" aus dem Religionsunterricht

An einer evangelischen Bildungseinrichtung wie dem Diakonischen Bildungszentrum Lobetal gehört der Religionsunterricht als „ordentliches“ Unterrichtsfach ganz selbstverständlich in den Stundenplan der Auszubildenden. Mit Bezug auf die berufliche Praxis werden unter anderem die Hintergründe (Geschichten, Bräuche, Symbole u.a.) der verschiedenen christlichen Feste ergründet und Ideen entwickelt, wie man diese Hintergrundinformationen gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen oder mit Menschen, die eine Beeinträchtigung haben, erarbeiten, Feste vorbereiten und angemessen feiern kann. Gegenwärtig beschäftigen sich die angehenden Sozialassistent*innen im 1. Ausbildungsjahr mit der Frage: Wie können wir mit Kindern in der Kita über die biblische Schöpfungsgeschichte sprechen und sie aktiv an der Wissensvermittlung teilhaben lassen? Die Fotos geben einen kleinen Eindruck von den Ideen unserer Schüler*innen. 

Dezember 2021


„Das ist unser Erbe“

Angehende Erzieher*innen der Beruflichen Schule Lobetal gestalten Grünes Klassenzimmer im Schulgarten

Es riecht es nach Holzlasur und Terpentin im Schulgarten. Hammerschläge und das Geräusch von Schleifmaschinen, Akkuschraubern und Stichsägen hallen über die Wiese. Es wird unterbrochen von dem Rufen und Lachen junger Menschen: Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher der Klasse SP20-2 sind dabei, ein besonderes Projekt zu verwirklichen: Ein „Grünes Klassenzimmer“. – Immer wieder schauen im Laufe der Woche die Lernenden aus anderen Klassen vorbei. Auch die Schulleitung verfolgt interessiert die Fortschritte.  

Am 16. September ist ein Großteil des Projektes fertig geworden.  

„Die Schülerinnen und Schüler arbeiten im Unterricht ja sehr gern draußen, auch im Schulgarten“, berichtete Nadine Schlick, Klassensprecherin der Klasse SP20-2. „Aber es waren immer zu wenige Sitzplätze da. Außerdem waren die alten Bänke teilweise morsch und mussten erneuert werden.“ Ein Bernauer Möbelhaus und ein Holzfachmarkt aus Ruhlsdorf hatten Paletten gespendet. Aus ihnen sind nun neue Sitzbänke und Relaxliegen entstanden. Leandra Elger, die ebenfalls an dem Klassenprojekt beteiligt war, resümierte im Betrachten des Endergebnisses anerkennend: „Hier steckt so viel Arbeit drin! Und wir haben gemerkt: So eine Teamarbeit stärkt den Zusammenhalt in der Klasse ganz besonders.“  

Bis zur Entstehung des Grünen Klassenzimmers, das umrahmt von belaubten Büschen eine komplette Schulklasse beherbergen kann und neben den Sitzmöbeln auch mit einer Kreidetafel ausgestattet ist, mussten die engagierten Projektverwirklicher einen längeren Weg zurücklegen. Unterstützt wurden sie dabei tatkräftig von ihrem Klassenlehrer Candy Boldt-Händel, der selbst Baumaterial und Werkzeug in seinem Transporter heranfuhr.  Annett Nöthlings, Mitglied der Schulleitung, hatte die Finanzierung des Schulprojekts im Grünen in die Hand genommen. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona“ des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg. Ziel dieses Programms ist es nicht nur, bei Bedarf Lerninhalte nachzuholen, sondern auch die Begegnung in der Klasse sowie das Lernen im Team wieder einzuüben. Mit Mitteln dieses Programms konnten die Klassengemeinschaften in Kooperation mit der Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH in Biesenthal Ideen zu dem Projekt entwickeln und so schließlich den Bau der Sitzgelegenheiten und des Grünen Klassenzimmers sowie die Bepflanzung des Schulgartens realisiert werden. Ein Mitarbeiter des Bereichs Garten und Landschaft der Hoffnungstaler Werkstätten beriet die Projektteilnehmenden in Bezug auf die Gestaltung des Schulgartens und leitete sie in Bezug auf eine professionelle Bepflanzung an. Die Pflanzen konnten in der Baumschule und dem Zierpflanzenbau der Hoffnungstaler Werkstätten ausgesucht werden.  

Angesteckt vom Tatendrang und den kreativen Ideen der werdenden Erzieherinnen und Erzieher der Mittelstufe hatten sich auch die Schülerinnen und Schüler der Erzieher-Teilzeitklasse in das Projekt eingeklinkt. „Wir haben gesehen, dass die Schüler Möbel bauten und gesagt, so ein schönes Projekt möchten wir auch mal machen“, erzählte Tamara Mau aus der Klasse SPTZ20. Man hätte sie dann darüber informiert, dass das neue Klassenzimmer unter freiem Himmel noch bepflanzt werden müsse. Umgehend wurde in der Klasse beraten, Kontakt zur Biesenthaler Baumschule aufgenommen und eine Liste adäquater Pflanzen und Sträucher erstellt. „Die Gehölze sollten insektenfreundlich sein, pflegeleicht und winterhart“, erklärte Tamara Mau, die im eigenen Fahrzeug Baumstämme und Feldsteine als Beetumrandung zur Schule transportierte und schließlich auch die bestellten Pflanzen wie Schmetterlingsflieder, Perückenstrauch, Hibiskus, Ziergräser und Magnolie aus der Baumschule in den Schulgarten brachte. Die Schulleitung spendete ein Insektenhotel. Aus den übrig gebliebenen Feldsteinen entstand ein Biotop für Eidechsen. Ein großes wasserabweisendes Sonnensegel und eine Laterne in Regenbogenfarben vervollständigen neben den frisch gepflanzten Bäumen und Sträuchern das neue Gesicht des Schulgartens.  

Etwas Bleibendes zu schaffen, das ist den Schülerinnen und Schülern der Klassen SP20-2 und SPTZ20 besonders wichtig. „Das Grüne Klassenzimmer ist unser Erbe, auch für die späteren Schülerinnen und Schüler“, formulierte Projektteilnehmer Max Benndorf beinahe feierlich. Auch auf Nachhaltigkeit und Ressourcennutzung kommt es dem angehenden Erzieher an. „Hier wurde Altes wieder verwendet oder recycelt. Alte Bänke haben wir zum Beispiel abgeschliffen und frisch lasiert.“ Das Unterrichtsprojekt unter freiem Himmel, bei dem die eigenen handwerklichen Fähigkeiten erprobt oder erweitert werden konnten, bezeichnete er auch deshalb als sehr nützlich, weil sich an ihm zukünftige pädagogische Angebote mit Kindern oder Jugendliche üben ließen.  

Und noch etwas ist den jungen Menschen wichtig: Das neue Klassenzimmer im Schulgarten steht allen offen. Zum Arbeiten und Lernen oder einfach zum Relaxen. 

September 2021


Mit Zuversicht und „DigitalPakt“ ins neue Schuljahr

Start des neuen Schuljahres an der Beruflichen Schule in Lobetal mit mehr als 400 Schüler*innen

Am 9. August hat an der Beruflichen Schule für Sozialwesen in Lobetal das neue Schuljahr begonnen. Mehr als 400 Schüler*innen lassen sich in den Bildungsgängen Sozialassistenz, Sozialpädagogik, Heilerziehungspflege sowie Heilpädagogik ausbilden. Auch wenn Corona die Welt weiterhin in Atem hält, ist das Bildungszentrum in Lobetal auf das neue Ausbildungsjahr bestens vorbereitet. Gefördert durch Mittel des bundesweiten  „DigitalPakts“ wird die Digitalisierung der Schule weiter vorangetrieben. In nahezu allen Schulräumen befinden sich digitale Tafeln. Desweiteren stehen für die Schüler*innen bei Bedarf leihweise digitale Endgeräte zur Verfügung. Alle Lernenden haben Zugang zu einer Lern- und Kommunikationsplattform sowie zum digitalen Schwarzen Brett.

„Trotz der bestehenden Unsicherheiten in Hinblick auf die Pandemie ist es uns wichtig, einen guten Unterricht zu ermöglichen“, betonte Schulleiter Dr. Johannes Plümpe. „Natürlich wünschen wir uns einen möglichst durchgängigen Präsenzunterricht und daneben einen verantwortlichen Umgang aller Beteiligten mit den Auswirkungen der Pandemie.“ Die Schule geht mit Zuversicht, aber auch mit einer Portion Aufregung ins neue Ausbildungsjahr. Wichtig ist Annett Nöthlings, Mitglied der Schulleitung, bei allen Herausforderungen im Schulalltag vor allem der wertschätzende Umgang zwischen Schüler*innen und Lehrpersonen und das besondere, die Schule seit jeher prägende Gemeinschaftsgefühl. Das Anliegen der Schulleitung spiegelte sich auch im Thema der traditionellen Schuljahreseröffnungsandacht wider, die in diesem Jahr unter freiem Himmel in der Lobetaler Waldkirche stattfand. „Ob groß, ob klein – im Team sind wir stark“ lautete das Motto, das die angehenden Sozialassistent*innen der Oberstufe als Veranstalter für ihre Andacht gewählt hatten.

„Oft entstehen große Dinge gerade erst in einer Gemeinschaft und in der Zusammenarbeit vieler Menschen“, formulierte die Schülerin Jill Witte. Als sichtbares Zeichen einer gelingenden Teamarbeit bastelten die einzelnen Klassen während der Andacht Papierketten mit eigenen Gedanken zum Thema. Die Ketten wurden später im Schulgarten an einen Kirschbaum gehängt. Auch er wurde gemeinschaftlich als Hoffnungszeichen am Montag frisch im Schulgarten ausgepflanzt.

September 2021


Ein Dank an unser Schulsekretariat

Ohne ein funktionierendes Schulsekretariat läuft an einer Schule gar nichts. 

Das Schulsekretariat wird am Diakonischen Bildungszentrum kompetent und mit viel Einfühlungsvermögen von Heike Lehmann geleitet.

Auf dem Bild verabschiedet sich die SPTZ 18-2 von Frau Lehmann mit einem besonderen Dankeschön.

August 2021


Der neue Song unserer Schulband zum Schuljahresende 2020/2021

Juli 2021


„Heute bin ich stolz“

121 Schüler*innen der Beruflichen Schule im Diakonischen Bildungszentrum Lobetal

erhielten ihre Abschlusszeugnisse


„Erleichtert!“ Nadine Wolter strahlte. „Endlich durchatmen – ich freue mich!“ Nach ihrer dreijährigen berufsbegleitenden Ausbildung zur Erzieherin an der Beruflichen Schule Lobetal durfte sie als eine von insgesamt 121 Schüler*innen das ersehnte Abschlusszeugnis aus den Händen der Schulleitung entgegennehmen. Es waren insgesamt sechs Klassen aus den Bildungsgängen Sozialassistenz, Heilerziehungspflege und Sozialpädagogik, die Annett Nöthlings und Dr. Johannes Plümpe nun endgültig in die Berufswelt oder in die nächste Ausbildung verabschiedeten. – Und dabei standen die vergangenen anderthalb Schuljahre unter keinem sehr günstigen Stern.

„Es war schon sehr anstrengend, Familie, Beruf und Schule unter einen Hut zu bringen“, erklärte Helena Kaufmann, eine (nun ehemalige) Mitschülerin von Nadine Wolter. „Heute bin ich stolz, dass ich das alles in eigener Regie geschafft habe. Denn mein letzter Schulabschluss ist schon eine Weile her und das hier war noch mal ein Neuanfang.“ In Erinnerung geblieben sind den beiden Frauen vor allem die Herausforderungen des digitalen Unterrichts in Zeiten der Pandemie.

Annett Nöthlings zollte in der Rede der Schulleitung den Schüler*innen ihren größten Respekt davor, dass „sie sich gut auf die neuen digitalen Lernformen während der Pandemie eingelassen haben und somit ihre Ausbildung erfolgreich abschließen konnten. Als Lehrende am Diakonischen Bildungszentrum haben wir alles darangesetzt, die Ausbildung auch mit den im Zusammenhang mit der Pandemie bestehenden Einschränkungen bestmöglich zu gestalten.“ Das Feedback der Absolvent*innen in der Abschlussklassenbefragung habe bestätigt, dass sich die Schüler*innen hier sehr gut begleitet und unterstützt fühlten, resümierte der Schulleiter, Johannes Plümpe.

Helena Kaufmann hat sich einer weiteren Herausforderung gestellt und an der Beruflichen Schule Lobetal zusätzlich die Fachhochschulreife erworben. Zudem darf sie wie alle anderen Absolvent*innen der Fachschule nun die Bezeichnung „Bachelor professional im Bereich Sozialwesen“ tragen. „Dies trägt zur Durchlässigkeit der Bildungsabschlüsse im In- und Ausland bei und impliziert aus meiner Sicht eine tolle Aufwertung des Berufsabschlusses“, freute sich Annett Nöthlings mit den frisch gebackenen Erzieher*innen und Heilerziehungspfleger*innen. – Allemal ein Grund zum Feiern! Für den feierlichen Rahmen der Zeugnisausgabe sorgte die Lobetaler Erzieher-Klasse SP19. Gemeinsam mit den Absolvent*innen begaben sich die Gastgeber, verkleidet als Flugpersonal, auf eine unterhaltsame Reise durch turbulente Jahre des Lernens an ihrer Lobetaler Schule, ließen den digitalen Unterricht Revue passieren und Lehrpersonen sowie die Theologische Geschäftsführerin der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, Andrea Wagner-Pinggéra, via Videobotschaft zu Wort kommen.

„Wir wollten ein Programm gestalten, das witzig und unterhaltsam ist“, erklärte Lara-Charly Schubert vom „Flugpersonal“. „Es war uns wichtig, den Ansprüchen einer feierlichen Zeugnisausgabe gerecht zu werden, aber auch ein bisschen vom leidigen Corona-Thema abzulenken.“

 

Musikalisch wurden sie dabei auch von der Schulband unterstützt, die in dem eigens zur Zeugnisausgabe erstellten Musikvideo ihren Zuhörer*innen singend zurief: „Jetzt ist schulfrei, schulfrei. Fahrerei ist auch vorbei. Gruppenarbeit, Hausaufgaben, Facharbeiten – einerlei. Prüfungsstress ist auch vorbei.“

Für Helena Kaufmann sind die Weichen in die berufliche Zukunft längst gestellt: „Im nächsten Jahr werde ich beginnen, an der ASH in Berlin Soziale Arbeit zu studieren.“

 

Auch die übrigen Absolvent*innen müssen nach einem künftigen Arbeitsplatz nicht lange suchen, zumal die Hoffnungstalter Stiftung Lobetal ein attraktiver Arbeitgeber, etwa auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendhilfe sowie im Teilhabebereich, ist.